Mannheim: Möbelhändler XXXL und Betriebsrat legen Gerichtsstreit bei
Nach Wochen des Streits um fast 100 freigestellte Mitarbeiter soll es beim Möbelhändler XXXL in Mannheim doch noch eine Verhandlungslösung geben. Beide Seiten wollen einen Interessensausgleich und einen Sozialplan schließen.
Mannheim (dpa/lsw) – Der Möbelhändler XXXL in Mannheim und der Betriebsrat des Unternehmens wollen in der Auseinandersetzung um freigestellte Mitarbeiter einen Interessenausgleich und einen Sozialplan vereinbaren. Darauf einigten sich heute beide Seiten vor dem Landesarbeitsgericht, wie ein Sprecher des Gerichts bestätigte.
Der Betriebsrat des Unternehmens war in erster Instanz mit Eilanträgen gegen die Freistellung von fast 100 Mitarbeitern der Verwaltung des Unternehmens gescheitert und hatte dagegen Beschwerde eingelegt. Grundlage für die Gespräche sind nach Angaben eines Unternehmenssprechers Eckwerte, die beide Seiten am Dienstag vereinbart hätten.
Für 60 Mitarbeiter, die ihren Arbeitsplatz verlieren sollen, biete das Unternehmen Abfindungen an, teilte Alois Kobler aus der Geschäftsleitung von XXXL Deutschland mit. Außerdem solle es einen Fonds für soziale Härtefälle geben. Er werde unter anderem für Mitarbeiter mit Behinderung oder schwerer Krankheit eingerichtet und biete auch Unterstützung für alleinerziehende Eltern oder Mitarbeiter, die einen Angehörigen pflegen. Über weitere Details hätten beide Seiten Stillschweigen bis zum Abschluss der Verhandlungen verabredet.
Das Unternehmen hatte Anfang Februar 99 Mitarbeiter der Auftragssachbearbeitung in Mannheim freigestellt und lässt die Arbeiten seitdem am Sitz der Deutschlandzentrale in Würzburg erledigen. Als Grund nannte XXXL schlechte Leistungen der Abteilung. 32 Mitarbeiter seien inzwischen in anderen Gesellschaften des Unternehmens beschäftigt, bei sieben laufen befristete Verträge aus. Die Einigung vor dem Landesarbeitsgericht gilt nach XXXL-Angaben für die übrigen 60 Beschäftigten und weitere 12 Mitarbeiter des Unternehmens in Wiesbaden. XXXL betreibt in Deutschland 37 Möbelhäuser und beschäftigt mehr als 10.500 Mitarbeiter.